Zf1G (16): en somme

Dort, wo die Hüften die Hosen tragen,
Wäre es – um nicht zu sagen:
Ist ein Sonnenbrand unangenehm.
Nach sieben Wochen jetzt trotzdem geschehen.

Ich trage seit längstem längere Shorts, stets die gleichen
Während die Badehosen nicht ganz so weit reichen.
Nun lagen wir lesend am Strand – eh beschattet
Sowie sorgfältig mit Crème Solaire ausgestattet.
Und doch ungewohnt der Sonne entblößt,
Hatt ich bald meine madige Farbe verbüßt.

Ein Sonnenbrand allein tät mir
Den Tag noch nicht verderben.
Doch als der Römer auf ein Bier
hinzustoß, wollt ich sterben.

Weil er Umweltschutz für die UN diskutiert.
Weil er auf Einladung hier ist und sich nicht geniert,
Fröhlich französische Lieder zu singen
Und lachend überall ein Gespräch zu beginnen.
Weil er den halben Pazifik durchtaucht
(wobei er nur die Luft seiner Lunge gebraucht).
Weil er “all of the Roman languages” spricht
Portugiesisch am liebsten; Rumänisch wohl nicht.
Weil er nachts am Himmel die Sternbilder zeigt
Auch wenn Cassiopeia sich in ein M verneigt.
Weil sein Hemd an den Schultern grad etwas spannt,
Die funkelnden Augen, die kräftige Hand…
Weil er gern nach dem Essen Zigarren raucht.
Den, en somme, hätte ich echt nicht gebraucht.

Zf1G (15): Zugegeben

Beim Segeln und beim Baden
Scheint Sonne auf die Waden.
Hab ich mich denn gut eingeschmiert?
Ich dachte schon, nur wer zu viert
In einem Segelboot rumsteht
Der merkt nicht, wie die Zeit vergeht.
Und selbst der Sonnenuntergang
Reicht noch bis hinters Knie mir ran.
Wer abends Richtung Oster fährt,
Dem hat sich After-Sun bewährt.

Zf1G (14) – Santa Maria, PT

to the Americans who made me read these aloud and kindly snipped their fingers in response

Taking a break between dives
Waiting for the body to release the nitrogen
Regaining some warmth left in the deep blue.

The boat rocking slowly on top
Waiting for the body to release my breakfast
With my pale face turned into a deep white.

Just a seagull’s fleeting shadow
Waiting for the body to release its inflammatory response
Another layer of skin lost to the deep red.

Zf1G (13)

Ribiera Beach! The open sun
Pineapple drinks (without the fun).
The sand was black, the sea reflected
A shade of red was soon detected.
And still too soon I left to run.

Ribiera Beach! All shadows quelled
Still Magical!, it was upheld.
Betwixt my blisters – lucky chance
That even with my dropped pants:
No sizzled skin from knees to belt!

Ribiera Beach! Catching a wave
But Factor Fifty was naïve.
My shoulders, feet, a tad red-faced
A burn was caught while tan was chased.
Who could have thought this to be safe?

Coda:
Ribiera Beach! Still in my socks:
Each grain of sand for me unlocks
Memories of sitting there together,
High-up horses, woes of weather.
A perfect fit – like Tetris blocks.

Zf1G (12)

Die Berge sind der Sonne näher
Da braucht es keinen Helleseher
Dass ein Gedicht zum Hautverbrennen
Ein weiteres, darf ich bekennen.

Am Wanderweg brav Sonnencreme
Und doch im Tal bin ich bequem
„Dein Kopf schaut schon aus wie dein Schört,“
Hab ich mir bald drauf angehört.

So schmiert ich statt der Prävention
Dann meine After-Sun-Lotion
Und siehe da: auch sie verhindert
Dass ich komplett entstellt, behindert
Am nächsten Tag beim Paragleiten
Segle durch der Lüfte Weiten.

Jedoch die Disziplin ist hin
Und auch beim Abstieg Richtung Wien
Gibt s Faktor fünfzig nur ganz dünn.

Im Schatten noch der Hohen Wand
Hol ich mir einen Sonnenbrand
Rot schimmert meine Haut, die zarte.
*Warte

Zf1G (7)

I found myself walking the streets of B’restagi
Asking myself the question “Wen frag i
for sunscreen?, the sun’s really hot!”
By now all you readers will know the plot…
I should have brought that straw-hat from Nagy.

Für den Kontext, ohne dass ich hier beginne, Poesie zu erklären: Es ist eine Herausforderung, der ich hier erst einmal ausgewichen bin, auf indonesische Städte englische Reime zu finden. Ich hab mit doggy rumprobiert, es gäbert auch viele Hunde hier auf der Straße (durchgehend entspannte, was sympatisch ist), aber frag i ist phonologisch einfach gelungener. Für den Hutmacher ergänze ich gern, dass L. mit einem Nagy’schen Strohhut in Indonesien angekommen ist, der aber die Temperatur-Luftfeuchtigkeitskombination nicht lange ertragen hat. Und sie besteht darauf, dass man sich bei Nagy Hüte mit „Nagi“ am Telefon meldet, anstatt – wie ich nicht allein war, unverzüglich zu korrigieren – mit dem korrekten „Nådsch“. Lass mich auf den ebenfalls nur geschrieben funktionierenden Schüttelreim verweisen, der das Ausbacken von Scampi beschreibt: Erst wälzt ich es im Bierteige / Dann färbte sich das Tier beige.