Nelson is Nice

Alles ist ein bisschen holter-di-polter in Neuseeland. In meinem Neuseeland. Weil ich dauernd unterwegs bin und nirgendwo mal länger als zwei Nächte schlafe. Das ist nicht schlecht, weil es gibt viel zu sehen. Aber in Nelson bin ich jetzt doch ein bisschen angekommen. Angekommen insofern, als dass ich keine Erwartungen an Nelson stelle, weil ich vor allem hier bin um meinen Flug nach Auckland zu nehmen.

Aber dann ist Nelson überraschend. Weil es gemütlicher ist oder vielleicht bin s nur ich. Aber es gibt einen Bridgeclub gegenüber vom Croquetfeld. Und die liebe Obstundgemüseverkäuferin ergänzt mein Wie-überraschend-schön-ich-Nelson-finde mit der Beobachtung, dass hier viele alte Leute leben. Und vielleicht macht das eine gewisse Gemütlichkeit aus.

„Short black“ gegenüber von meinem Hostel. Man glaubt es nicht, wie oft ich einen Espresso bestelle (wenn ein solcher nämlich auf der Tafel angeschrieben steht) und die BestellungenentgegennehmerIn sich um Unterstützung umsieht, die ihr den Espresso in Short Black übersetzt. Der abgebildete war dann auf jeden Fall der beste von dreien, die ich in Nelson getrunken hab.

Jedenfalls habe ich keine Pläne für Nelson. Die Hauptattraktion ist, dass man von hier zum Abel-Tasman-Walk kommt, der der wahrscheinlich populärste der Great Walks ist. Der geht über mehrere Tage und am Strand entlang und in den Wald und außerdem historisch. Spielt alle Stückel. Aber das hab ich ja jetzt erst einmal hinter mir. Meine Bergschuhe sind schon geschrubbt und wieder ganz unten in meinem Rucksack verstaut. Insgesamt fühlt es sich ein bisschen an, als hätte ich erst einmal etwas erledigt, was ich mir vorgenommen hatte. Das ist schön. Aber es wirft auch ein wenig die Frage auf, was jetzt kommt…

Noch dazu, möchte ich ergänzen, wo ich heute auch meine erste Kiwi in Neuseeland gegessen hab. Verrückt, ich geb s gern zu. Aber es hat offenbar etwas gedauert, das Obstundgemüsegeschäft meines Vertrauens zu finden… Ich hab außerdem Passionsfrüchte gekauft, das Kilo um zwölf Euro. Das ist fast so gut, wie Papageien in den Bäumen.